Logo GrInHy

Green
Industrial
Hydrogen

Sauberer Wasserstoff aus erneuerbaren Energien ist der Schlüssel zu einer erfolgreichen sektorübergreifenden Energiewende, die das Ziel einer kohlenstoffarmen Wirtschaft in der EU bis 2050 ermöglicht. Der Zugang zu Strom aus erneuerbaren Energien wird in Zukunft jedoch begrenzt sein und energieeffiziente Technologien werden weiterhin wichtig sein. Aufgrund eines erheblichen Energieinputs in Form von Dampf, der vorzugsweise aus industrieller Abwärme gewonnen wird, erzielt die Hochtemperaturelektrolyse auf Basis von Festoxid-Elektrolyseurzellen (SOEC) hervorragende elektrische Wirkungsgrade.

Projektüberblick

Wesentliches Element des GrInHy2.0-Projekts ist es, auf die energieeffizienteste Weise Wasserstoff zu erzeugen und gleichzeitig den Hochtemperatur-Elektrolyseur (HTE) technisch weiterzuentwickeln. Obwohl GrInHy2.0 mit der Wasserstoffproduktion für die heutigen Stahlglühprozesse erst startet, stellt das Projekt schon jetzt einen wichtigen Meilenstein dar auf dem Weg hin zu einer wasserstoffbasierten, kohlenstoffarmen europäischen Stahlindustrie. Denn Wasserstoff hat das Potenzial, die heutigen prozessbedingten CO2-Emissionen um mehr als 95 % reduzieren zu können.

Gemeinsam mit ihren Partnern Sunfire GmbH, Paul Wurth S.A. Tenova SpA und dem französischen Forschungszentrum CEA werden die Tochtergesellschaften Salzgitter Flachstahl GmbH und Salzgitter Mannesmann Forschung GmbH an dem weltweit leistungsfähigsten HTE zur energieeffizienten Erzeugung von Wasserstoff arbeiten. Darüber hinaus wird das Konsortium zu einer detaillierten Analyse der Potenziale von erneuerbarem Wasserstoff in der Eisen- und Stahlindustrie sowie zu einem vertieften Verständnis des Langzeitverhaltens von SOEC auf Stack-Ebene beitragen.

Durch die Erst-Implementierung eines Hochtemperatur-Elektrolyseurs der Megawatt-Klasse wird der GrInHy2.0 Prototyp bei einer Nennleistung von 720 kWAC 200 Nm³/h Wasserstoff produzieren.

Die HTE-Anlage besteht aus bis zu acht Modulen mit je 720 bzw. 1.080 SOEC, d.h. 24 bzw. 36 Stacks.

Wie im Vorgängerprojekt GrInHy wird der Prototyp vollständig in den Salzgitter Stahlherstellungsprozess integriert und mit Dampf aus der Abwärme der Stahlproduktion betrieben. Bis Ende 2022 soll er mindestens 13.000 Stunden in Betrieb sein und insgesamt rund 100 Tonnen hochreinen „grünen" Wasserstoff bei einem elektrischen Wirkungsgrad von mindestens 84 % LHV produzieren.

Parallel zum Prototyp-Testbetrieb soll zudem ein einzigartiger Stack der SOEC-Technologie mit einem Prüfstandbetrieb von mindestens 20.000 Stunden neue Maßstäbe im Langzeittest setzen. Der Test wird nicht nur die erhöhte Robustheit der Technologie zeigen, sondern auch mögliche Ansatzpunkte für weitere Verbesserungen liefern.

Im weiteren Sinne wird das Projekt auch Antworten auf die Frage liefern, wie CO2-Emissionen in der europäischen Stahlindustrie durch die Umstellung auf eine wasserstoffbasierte Primärstahlerzeugung vermieden werden können und was dazu erforderlich ist.

Technische Ziele

Aufrüstung
Elektrolyseur

Erhöhung der Nennleistung auf 720 kWel,AC, um 200 Nm³/h (18 kg/h) Wasserstoff zu produzieren

Wirkungsgrad

Steigerung des Wirkungsgrades auf 84 %el,LHV (< 40 kWhel,AC/kg)

13.000 Betriebsstunden

< 13.000 Betriebsstunden auf Systemebene mit garantierter Verfügbarkeit von < 95 %

20.000 Betriebsstunden auf Stack-Ebene

< 20.000 Betriebsstunden auf Stack-Ebene

Demonstration Heißstart

Heißstart demonstrieren von minimaler bis maximaler Leistung in < 5 min

>100 Tonnen
grüner Wasserstoff

> 100 Tonnen grünen Wasserstoff für weniger als 7 €/kgH2

Reduzierung der CAPEX für Elektrolyseur

Reduzierung der CAPEX für Elektrolyseur auf < 4,500 €/(kgH2/d)

Studien
erstellen

Erstellung von technisch-wirtschaftlichen Studien für die weitere Markteinführung

Wirtschaft­liche Ziele

Gesellschafts­politische Ziele

Erzeugen einer tragfähigen Technologie

Schaffung einer tragfähigen Technologie durch Demonstration in einem komplexen industriellen Umfeld

Bewertung CO2-Vermeidungs­potenzial

Bewertung des CO2-Vermeidungs­potenzials einer auf Wasserstoff basierten europäischen Stahlindustrie

Grünen Wasserstoff erzeugen

Einen erheblichen Anteil an grünem Wasserstoff für die Eisen- und Stahlindustrie bereitstellen

Bewertung des Strombezugs aus erneuerbaren Energien

Bewertung der Situation beim Bezug von Strom aus erneuerbaren Energiequellen und der grünen H2-Zertifizierung

Aktuelle Meldungen zu GrInHy2.0

Aktuelle Videos zu GrInHy2.0

European Hydrogen Week 2021

European Hydrogen Week 2021

FCH2 JU meets GrInHy 2.0

FCH2 JU meets GrInHy 2.0

European Hydrogen Week 2020

European Hydrogen Week 2020

#betd2020 Documentary

#betd2020 Documentary

Projektleiter im Interview

Projektleiter im Interview

Sunfire delivers Electrolyzer

Sunfire delivers Electrolyzer

Consortium Partner

Die Salzgitter Mannesmann Forschung GmbH (SZMF), die zentrale Forschungs- und Entwicklungsgesellschaft des Salzgitter-Konzerns, ist für die Gesamtkoordination des Projekts und die komplette Ökobilanz des Dampf-Elektrolyseurs verantwortlich.

Webseite aufrufen

Die Salzgitter Flachstahl GmbH (SZFG), Eigentümer und Betreiber des Hüttenwerks, bereitet den Aufstellungsort vor, integriert das StE-System in die bestehende Infrastruktur und ist verantwortlich für den Betrieb und die Produktion des "grünen Wasserstoffs".

Webseite aufrufen

Sunfire GmbH (SF) ist Entwickler und Anbieter des Dampfelektrolyseurs aus europäischer Fertigung und führt Installation, Betrieb und Wartung durch.

Webseite aufrufen

Paul Wurth S.A. (PW), Entwickler und Anbieter von Gasaufbereitungstechnologien, ist verantwortlicher Partner für die Konstruktion und Entwicklung der HPU, die die erforderliche Wasserstoffqualität in Bezug auf Druck und Feuchtigkeit gewährleistet. Darüber hinaus wird PW eine Kostenanalyse durchführen, um die Wartungs- und Instandhaltungsstrategie zu optimieren und so die niedrigsten Lebenszykluskosten zu erreichen. PW wird außerdem Wege zur N2-Reinigung erforschen für Anwendungen mit höheren H2-Reinheitsanforderungen (5.0 Qualitäten) oder für den Fall, dass die Wasserstoffqualität des Elektrolyseurs nicht ausreicht.

Webseite aufrufen

Das Commissariat à l'énergie atomique et aux énergies alternatives (CEA) ist ein wichtiger Akteur im Bereich Forschung, Entwicklung und Innovation und wird sowohl langfristige Stack-Tests sowie Gutachten der Energiemanagementstrategie durchführen zur Unterstützung der StE-Konstruktion und des Betriebs vor Ort. Zusätzlich wird CEA eine technisch-wirtschaftliche Analyse als Grundlage für die weitere Marktentwicklung durchführen.

Webseite aufrufen

Tenova (TENOVA), ein Entwickler innovativer Technologien und Dienstleistungen für die Metall- und Bergbauindustrie, wird eine Studie über das CO2-Vermeidungspotenzial von Wasserstoff in der europäischen Stahlindustrie erstellen. Mit seinem ENERGIRON-ZR-Verfahren, einem Direktreduktionsverfahren (DR), das alternative Reduktionsgase wie Wasserstoff in großem Maßstab nutzen kann, ist führend im Bereich der gasbasierten Reduktionstechnologien und somit ein idealer Schritt in das kommende Wasserstoffzeitalter.

Webseite aufrufen

Danksagung

Dieses Projekt wurde vom Unternehmen Fuel Cells and Hydrogen 2 Joint Undertaking (heute Clean Hydrogen Partnership) im Rahmen der Finanzhilfevereinbarung Nr. 826350 gefördert. Das Gemeinsame Unternehmen wird durch das Forschungs- und Innovationsprogramm Horizont 2020 der Europäischen Union, Hydrogen Europe und Hydrogen Europe Research unterstützt.

Downloads

Flyer

GrInHy2.0 - GREEN INDUSTRIAL HYDROGEN, Projektflyer, 19 April 2021

Download
Präsentationen

SZMF, GrInHy2.0 Projektfortschritt-Präsentation, FCH2 JU Programme Review Days @ European Hydrogen Week 2021, 2. Dezember 2021

Download

Sunfire, Sunfire - Renewables Everywhere, AIST European Steel Forum 2021, CO2-freie Energie: Die Entwicklung von grünem Wasserstoff, 27. Oktober 2021

Download

SZMF, Green Industrial Hydrogen for future green steelmaking, FCH2 JU Pre-Session @ EUSEW 2021, 18 Oktober 2021

Download

FCH2 JU, The Status of SOEC R&D in the European Fuel Cell and Hydrogen Joint Undertaking Programme, Event 'FCH2 JU trifft GrInHy2.0', 14 Juli 2021

Download

SZMF/Sunfire, Projektfortschritt-Präsentation, Event 'FCH2 JU trifft GrInHy2.0', 14 Juli 2021

Download

Tenova, GrInHy2.0 - Another step towards hydrogen based steelmaking, Webinar Wasserstoff Stahlproduktion, Steel Times International, 20. November 2020

Download

SZMF, GrInHy2.0 and future hydrogen-based steelmaking, Virtual Site Visit @ Virtual Study Tour H2: Wasserstoff-Anwendungen in der Praxis, Deutsch-Chilenische Industrie- und Handelskammer, 2. Oktober 2020

Download

SZMF, Energy-efficient hydrogen production for today’s and future steelmaking, Virtuelles Forum über Hydrogen im Bergbau: Best Practice Beispiele für Wasserstoff-Anwendungen in Deutschland, Deutsch-Chilenische Industrie- und Handelskammer, 18. August 2020

Download
Sonstiges

FCH JU Erfolgsgeschichte 2020, Dampf ablassen: Grüner Wasserstoff für energieintensive Industrien

Download
Ergebnisse
Arbeitspaket 1 - Koordinierung und Management

D1.1 Management-Leitlinien

Download
Arbeitspaket 3 - Technologievalidierung und -demonstration

D3.1 Definition eines Langzeit-Stack-Testprotokolls

Download
Arbeitspaket 4 - Regulatorischer Rahmen

D4.1 Aktionsplan für die betriebliche Versorgung mit erneuerbarem Strom

Download

D4.2 Bewertung von Wasserstoffzertifizierungsstandards und -anforderungen

Download
Arbeitspaket 5 - Markt-, techno-ökonomische und Umweltstudien

D5.4 Wasserstoffeinsatz in Direktreduktionsanlagen (DR) - Potenziale zur CO2-Minderung in Stahlwerken

Download
Arbeitspaket 6 - Verbreitung und Verwertung

D6.1 Entwurf eines Kommunikations- und Verbreitungsplans

Download
Pressemitteilungen

Salzgitter AG & Sunfire GmbH, World’s Largest High-Temperature Electrolyzer Achieves Record Efficiency, Pressemitteilung, 19. April 2022

Download

Salzgitter AG & Sunfire GmbH, EU Funding Body Visits the World’s Largest High-Temperature Electrolyser of Salzgitter Flachstahl GmbH, Pressemitteilung, 14. Juli 2021

Download

Salzgitter AG, World’s largest high-temperature facility commences trial operation in Salzgitter, Pressemitteilung, 10. Dezember 2020

Seite aufrufen

Salzgitter AG & Sunfire GmbH, GrInHy2.0: Sunfire delivers the world’s largest High-Temperature Electrolyzer to Salzgitter Flachstahl, Pressemitteilung, 25. August 2020

Download

Salzgitter AG & Sunfire GmbH, GrInHy2.0 – Hydrogen for low-CO2 steelmaking, Pressemitteilung, 14. März 2019

Download

Danksagung

Dieses Projekt wurde vom Gemeinsamen Unternehmen "Fuel Cells and Hydrogen 2" im Rahmen der Finanzhilfevereinbarung Nr. 700300 finanziert. Das Gemeinsame Unternehmen wird durch das Forschungs- und Innovationsprogramm "Horizont 2020" der Europäischen Union sowie durch Hydrogen Europe und N.ERGHY unterstützt.

Green Industrial Hydrogen

Als Machbarkeitsstudie umfasst das GrInHy-Projekt die Entwicklung, die Herstellung und den Betrieb eines reversiblen Generators auf Grundlage der Festoxidzellen-Technologie in einer relevanten industriellen Umgebung. Das Projekt wurde im Rahmen der Ausschreibung FCH-02.4-2015 gefördert und lief von März 2016 bis Februar 2019.

Die Hochtemperatur-Elektrolyse (HTE) ist eine der vielversprechendsten Technologien, um den Fahrplan der Europäischen Kommission für eine wettbewerbsfähige kohlenstoffarme Wirtschaft bis zum Jahr 2050 umzusetzen. Die Dekarbonisierung der europäischen Industrie, des Verkehrs und des Energiesektors durch einen höheren Anteil an erneuerbaren Energiequellen (EE) erfordert eine hohe Flexibilität bei der Energieerzeugung, dem Lastmanagement und der Großspeicherung. Ein reversibler HTE, der diese Sektoren mit grünem Wasserstoff oder Strom versorgt, ist eine mögliche Lösung als sektorübergreifende Technologie. Da ein erheblicher Teil des Energieinputs als Wärme - vorzugsweise aus Abwärme - bereitgestellt wird, erreicht der HTE hervorragende elektrische Wirkungsgrade, was zu einem Strombedarf von <40 kWh anstelle von 51-60 kWh pro kg Wasserstoff bei der SoA-Niedertemperaturelektrolyse führt.

Zentrales Element von GrInHy ist die Herstellung, Integration und der Betrieb des weltweit leistungsstärksten reversiblen HTE-Prototyps in einem integrierten Hüttenwerk. Als Forschungs- und Innovationsmaßnahme konzentrierte sich das Projekt auch auf die Verbesserung der Robustheit und Haltbarkeit der HTE-Technologie auf Zell- und Stack-Ebene.

Die Hauptziele des Projekts lauteten wie folgt:

  • Hochskalierung eines HTE-Systems (150 kWAC,EC), das reversibel als Brennstoffzelle entweder mit Erdgas oder Wasserstoff als Brennstoff betrieben werden kann
  • Betrieb über mindestens 7.000 Stunden unter Einhaltung der Wasserstoffqualitätsstandards der Stahlindustrie
  • Nachweis des Erreichens eines elektrischen Gesamtwirkungsgrades von mindestens 80 % LHV (ca. 95 % HHV) auf Basis des verfügbaren Dampfes aus Abwärme
  • Erreichen einer Lebensdauer von mehr als 10.000 Stunden mit einer Abbaurate von unter 1 %/1.000 Stunden auf Stack-Ebene
  • Ausarbeitung eines tragfähigen Nutzungsplans, der gleichzeitig die Realisierbarkeit künftiger Kostenziele aufzeigt

Weitere Informationen

Das Konsortium

Ein Verbund aus acht Partnern aus fünf verschiedenen EU-Ländern, darunter ein auf Technologie spezialisiertes KMU, Großunternehmen sowie universitäre und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen bildeten das Konsortium des Projektes:

  1. Salzgitter Mannesmann Forschung GmbH
  2. Salzgitter Flachstahl GmbH
  3. Boeing Forschung und Technologie Europa
  4. Sunfire GmbH
  5. VTT Technisches Forschungszentrum von Finnland
  6. EIFER - Europäisches Institut für Energieforschung
  7. Institut für Physik der Werkstoffe, Brünn
  8. Politecnico di Torino

Insgesamt arbeiteten mehr als 30 Experten und Forscher verschiedener Fachrichtungen eng zusammen, um die nächsten Schritte auf dem Weg zur Technologiereife des HTE zu gehen.

Durchgeführte Arbeiten und wichtigste Ergebnisse

Während der Projektlaufzeit von 36 Monaten wurden alle Ziele und Meilensteine des Projekts mit nur geringen Abweichungen erreicht. Ein flexibler und dynamisch einsetzbarer Prototyp mit einer Nennelektrolyseurleistung von 150 kWAC,EC (40 Nm³H2/h) und einer maximalen Leistung von 200 kWAC,EC (50 Nm³/h) wurde erfolgreich konzipiert und gefertigt. Die Prototypanlage wurde im Juni 2017 aufgebaut und an eine Wasserstoffaufbereitungsanlage angeschlossen, um die Anforderungen des integrierten Hüttenwerks in Bezug auf H2-Reinheit und Druck zu erfüllen. Es wurde ein Wirkungsgrad des HTE von 78 %LHV,EC (ohne Trocknung und Verdichtung) gemessen. Dies hing mit dem Wirkungsgrad der bidirektionalen Leistungselektronik von 88 % zusammen, verglichen mit den vorgeschriebenen 94 %, die zu einem HTE-Wirkungsgrad von 84 %LHV,EC führen würden.

Darüber hinaus zeigte der Betrieb der Brennstoffzelle (FC für fuel cell) die Brennstoffanpassungsfähigkeit des Systems: Betrieben mit Erdgas im Brennstoffzellenmodus erreichte das System die Nennleistung von 25 kWAC,NG-FC und einen maximalen AC-Wirkungsgrad von 52 %LHV,NG-FC bei 80 % Auslastung (20 kWAC,NG-FC). Mit Wasserstoff betrug die Nennleistung 30 kWAC,H2-FC und der maximale AC-Wirkungsgrad 48 %LHV,H2-FC. Der reversible HTE wurde für typisch dynamische Zyklen getestet, die sich aus dem Lastmanagement und dem Netzausgleich ergeben.

Der Prototyp wurde ca. 10.000 Stunden lang im Elektrolyse-, Brennstoffzellen- oder Hot-Standby-Modus betrieben. Es wurden mehrere Optimierungen auf Hardware- und Softwareebene durchgeführt, sowohl für den reversiblen HTE als auch für die Wasserstoffverarbeitungseinheit. Insgesamt wurden im Elektrolysebetrieb ca. 90.000 Nm³ Wasserstoff erzeugt, wovon mehr als 41.000 Nm³ mit einer Qualität von 3,8 bei 10 bar(g) für Glühprozesse im integrierten Hüttenwerk in Salzgitter verwendet wurden.

Zellen und Stacks wurden optimiert und z. B. auf Degradation und mechanische Eigenschaften auf Zell- und Stack-Ebene getestet, was zu Materialverbesserungen und optimierter Stack-Integration führte. Aufgrund von Verunreinigungen und Ausfällen des Prüfstandes wurde der vorgesehene 10.000 Stunden dauernde Stack-Test nach 8.300 Stunden abgebrochen. Ein anderer Stack erreichte unter optimierten Testbedingungen Degradationsraten, die weit unter dem Projektziel von <1 %/kh für mehr als 5.000 Stunden lagen. Mehr als 80.000 ultraschnelle Lastzyklen (direktes Ein- und Ausschalten des Stroms) auf Zellebene und mehr als 16.000 Zyklen auf Stack-Ebene wurden ohne erhöhte Auswirkungen auf die Degradationsrate durchgeführt.

In begleitenden Studien wurden die Kostenstruktur der Technologie, potenzielle Geschäftsmöglichkeiten und die Umweltleistung bewertet. Auf Grundlage aller Ergebnisse wurde ein umfassender Nutzungsplan erstellt, der die Grundlage für die Entwicklung des HTE hin zu einem marktfähigen Produkt legt.

GrInHy hat auf wissenschaftlichen Konferenzen, internationalen Messen und eigenen Wasserstofftechnologie-Workshops ein hohes Maß an öffentlicher Aufmerksamkeit erreicht. Das Projekt erreichte zahlreiche politische Entscheidungsträger, Forscher und mögliche Kunden und tauschte seine Ergebnisse mit anderen FCH2-JU-Projekten aus. Aufgrund seiner Ergebnisse wurde GrInHy für die FCH JU Awards 2018 "Best Project Innovation" nominiert.

Fortschritt jenseits vom aktuellen Stand der Technik, erwartete Ergebnisse bis zum Projektende und mögliche Auswirkungen

Das Konsortium hat ein reversibles HTE-System entwickelt, das in Bezug auf Größe, Effizienz, Betrieb und Brennstoffflexibilität weltweit führend ist und erstmals in eine industrielle Umgebung integriert wurde. Einzigartig ist, dass das HTE-System vom Elektrolyseur- auf den Brennstoffzellenbetrieb umschalten kann und dabei entweder Erdgas oder Wasserstoff als Brennstoff verwendet. Sogar die mögliche Nutzung von Prozessgasen aus der Stahlproduktion wurde untersucht und nach zusätzlichen Reformierungs- und Reinigungsschritten für geeignet befunden.

Die wichtigsten Auswirkungen von GrInHy sind Machbarkeitsstudie der Technologie sowie ihre Potenziale in einer industriellen Umgebung und die Nutzung der Projektergebnisse zur Verbesserung des Technology Readiness Levels von HTE. Die meisten Ergebnisse werden direkt in das Nachfolgeprojekt GrInHy2.0 einfließen, das bereits im Januar 2019 gestartet ist.

Der Prototypbetrieb von GrInHy hat gezeigt, dass ein elektrischer AC-Wirkungsgrad von 84 %LHV,EC auf Basis von Dampf aus Abwärme möglich ist. Dies bedeutet einen um ca. 25 % höheren elektrischen Wirkungsgrad im Vergleich zu Niedertemperatur-Elektrolyseuren. Dieser Stromverbrauch von unter 40 kWhAC pro kg Wasserstoff soll in GrInHy2.0 verifiziert werden. Da die Stromkosten langfristig einen Anteil von etwa 70-80 % an den Gesamtkosten haben, ist der HTE eine Schlüsseltechnologie, um die wirtschaftliche Machbarkeit der Wasserstofferzeugung aus erneuerbaren Energien zu erreichen.

GrInHy hat eine umfassende Scale-up-Studie der HTE durchgeführt, um die Multi-MW-Klasse zu erreichen und die Kosten innerhalb der nächsten fünf Jahre auf weniger als 1.000 €/kWAC,EC zu senken. In GrInHy2.0 wird der weltweit erste HTE der MW-Klasse im integrierten Hüttenwerk in Salzgitter betrieben.

Mit dem Betrieb der nächsten HTE-Prototypengeneration in Salzgitter werden die SZFG und die SZMF auch verstärkt alternative Wege der Stahlerzeugung untersuchen, die CO2-Emissionen direkt vermeiden (Carbon Direct Avoidance). Ein vielversprechender Ansatz ist das SALCOS-Konzept von Salzgitter, das Kohlenstoff mit Hilfe von Wasserstoff reduzieren und somit zu einer CO2-Reduktion von bis zu 95 % oder mehr als 150 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr in der EU 28 führen soll. In diesem Zusammenhang sind GrInHy und GrInHy2.0 eine technologische Vorstudie für eine energieeffiziente Wasserstofferzeugung, die der Stahlindustrie in Zukunft grünen Wasserstoff liefert.

Downloads

Ergebnisse
GrInHy's public deliverables are published at the Community Research and Development Information Service (CORDIS) of the European Commission.Seite aufrufen
Präsentationen

EIFER, Long-term Fast Current/Power Cycling at Solid-Oxide Electrolyser Cells, WHEC 2018, 18. Juni 2018, Rio de Janeiro (Brasilien)

Download

SZFG, CO2-Reduktion in der Industrie: Grüner Wasserstoff im Hüttenwerk, 10. Niedersächsische Energietage, 8. November 2017, Hannover (Deutschland)

Download

EIFER, Hydrogen Production with Steam Electrolysis: A Glance at 15 Years of Durability Research in EIFER, Celebration of EIFER's 15th Anniversary, 21. September 2017, Karlsruhe (Deutschland)

Download

Sunfire, Green Industrial Hydrogen via Reversible High-Temperature Electrolysis, ECS Meetings – SOFC-XV: 15th International Symposium on Solid Oxide Fuel Cells, 23. - 28. Juli 2017, Hollywood - Florida (USA)

Download

EIFER, Long-term Steam Electrolysis with Solid Oxide Cells with up to 23 000 h Operation, 7th World Hydrogen Technology Convention, 9. - 12. Juli 2017, Prag (Tschechien)

Download

Sunfire, Steam Electrolysis as the Core Technology for Sector Coupling in the Energy Transition, International Conference on Electrolysis, 12. - 14. Juni 2017, Kopenhagen (Dänemark)

Download

SZMF, GrInHy – Grüner Wasserstoff in der Stahlherstellung, Efficient and emission free – establishment of hydrogen and fuel cell applications, 7. Juni 2017, Salzgitter (Deutschland)

Download

SZMF, GrInHy Project, Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie – Bundesförderung und Projekte in Niedersachsen, 20. Februar 2017, Hannover (Deutschland)

Download

SZFG, GrInHy Project, German Power to Gas Strategy Platform, Workshop, 29. September 2016, Berlin (Deutschland)

Download
Poster

POLITO, New Glass-Ceramic Sealants for SOEC Applications, 41st ICACC, 22. – 27. Januar 2017, Daytona Beach (USA)

Download

IPM, Thermo-Mechanical Behaviour of Multi-Layered Ceramic Systems for SOFCs, 41st ICACC, 22. -27. Januar 2017, Daytona Beach (USA)

Download
Sonstiges

Sunfire, GrInHy Flyer, 2019

Download