Green Industrial Hydrogen:
„grüner“ Wasserstoff für die Stahlproduktion
Die Integration neuer Anlagen in die bestehende Infrastruktur ist eine Herausforderung. Dazu gehört nicht nur der flexible Einsatz von Wasserstoff und Erdgas als Reduktionsmittel des Direktreduktionsverfahrens, sondern auch die flexible Wasserstoffproduktion auf Basis regenerativer Energien. Denn die CO2 -Ersparnis innerhalb des Verfahrens wird hinfällig, wenn der Wasserstoff z.B. auf Basis von Erdgas oder elektrolytisch mit dem derzeitigen Strommix hergestellt werden würde.
Um in Zukunft möglicherweise selbst Wasserstoff zu produzieren, beteiligt sich die Salzgitter AG gemeinsam mit der Sunfire GmbH und anderen Partnern seit März 2016 an einem EU-Forschungsprojekt: GrInHy (= Green Industrial Hydrogen via reversible high-temperature electrolysis). Bei der Anlage in Salzgitter handelt es sich um den derzeit leistungsstärksten reversiblen Hochtemperaturelektrolyseur der Welt.
Die Technologie der Hochtemperaturelektrolyse ermöglicht den reversiblen Betrieb der Versuchsanlage. Während sie im Elektrolysebetrieb mit höchsten elektrischen Wirkungsgraden industriell erzeugten Dampf aus Abwärme in Wasserstoff wandelt, produziert sie im umgekehrten Fall, dem Brennstoffzellenbetrieb, Strom und Wärme aus Wasserstoff oder Erdgas.
Der elektrolytisch erzeugte Wasserstoff kann dabei bereits heute als Schutzgas bei den Glühprozessen zur Stahlproduktion genutzt werden und Wasserstoff auf fossiler Basis verdrängen. Zukünftig ist natürlich bei deutlich größeren Kapazitäten auch der Einsatz als Substitut für Kohlenstoff für die Direktreduktion von Eisenoxid denkbar.
Neben dem Nachweis eines elektrischen Wirkungsgrades von mehr als 80% (Heizwert bezogen) dient der Testbetrieb der techno-ökonomischen Bewertung der Technologie vor dem Hintergrund der konkurrenzfähigen Wasserstoffproduktion.
www.green-industrial-hydrogen.com